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2014-04-11

Die Goldene Wurzel bleibt geöffnet (Sächsische Zeitung - Kamenz)

Die Baude ist derzeit dicht. Aber auch die will der Eigentümer schnell wieder in Schwung bringen.

Von Reiner Hanke

Der Keulenberg hatte sich gestern Morgen eine Mütze aus Nebel aufgesetzt. Ab und zu peitschte Regen über den Gipfel: Kein Wetter für Wanderer. Dafür gehen unter denen derzeit einige Gerüchte zur Gipfelgastronomie um. Auf dem Berg sei wieder alles dicht. Die Gerüchte sind inzwischen auch im Bibelgarten am Fuß des Berges in Oberlichtenau bei Maik Förster angekommen. Auf eine Anfrage Försters beim Besitzer schrieb der Berliner Eigentümer der Gipfelbaude, Uwe Püschel: „Ich befinde mich wieder mal in einer Neuorientierung.“ Die wichtigste Nachricht dabei ist: Der Wanderer-Imbiss Goldene Wurzel bleibt geöffnet!

Geschlossen ist derzeit die Pension. Die Gaststätte ebenfalls. Auch für Veranstaltungen oder Familienfeiern, so die Information. Aber das soll alles nur vorübergehend sein, versichert der Eigentümer. Dabei hatten erst im Sommer 2012 neue Pächter das Gasthaus mit Pension übernommen, als vierte Pächter innerhalb weniger Jahre. Familie Kollatzsch bewirtschaftet zugleich die Goldene Wurzel, den Imbiss für Wanderer auf der kommunalen Seite des Gipfels. „Schrittweise wollten wir als Familienbetrieb die Bewirtschaftung des Gipfels in Gang bringen“, so Jan Kollatzsch. Erst mal ohne öffentlichen Gaststättenbetrieb, aber mit Angeboten für Gesellschaften, für Veranstaltungen und Feiern. Dazu die Pension und der Wander-Imbiss. Der lange Winter 2012/13 sei aber nicht gut für die Newcomer gewesen: „Zwei Wochen waren wir ganz abgeschnitten.“ Der Schneebruch riss tiefe Wunden in den Wald am Berg. Im Vorjahr stellte sich bei den Wirtsleuten Nachwuchs ein. Zwillinge, zwei Mädchen. Unter diesen Bedingungen sei es nicht mehr leicht gewesen, den Pensionsbetrieb, Feiern und das ganze Marketing zu stemmen. Derzeit ist freilich geschlossen. In der jetzigen familiären Situation komme das den jungen Leuten sogar entgegen. Es gebe wohl genau deshalb auch einen neuen Investor für die Baude, vermutet Jan Kollatzsch. Aber den Imbiss Goldene Wurzel wolle er weiter betreiben und mit der Familie auf dem Gipfel wohnen bleiben: „An den Wochenenden und zu den kommenden Feiertagen ist die Wurzel auf jeden Fall geöffnet“, versichert Kollatzsch. Eigentümer Uwe Püschel lobt seinerseits die Arbeit der Pächter: „Familie Kollatzsch hat viel aufgebaut.“ Er zeigt auch Verständnis für die neue Situation der Familie mit dem Nachwuchs. Ihn habe das freilich überrascht und sein Konzept für 2013 durcheinander gewirbelt. Im Vorjahr sollte viel passieren, was nicht möglich war: „Die objektiven Umstände zwingen zu einem neuen Konzept.“ An dem arbeite er, so Uwe Püschel. Er wolle die Familiensituation der Pächter dabei berücksichtigen. Er suche definitiv keine neuen Pächter oder Investoren, sondern rechne für die Zukunft fest mit Kollatzschs für die Gipfelwirtschaft. Wohl wissend, dass der organisatorische Aufwand hoch sei, von den Buchungen, über die Küche bis Reinigung, dem Marketing und der Grundstückspflege: „Dazu braucht es Power.“ Die eben im Vorjahr fehlte. Er arbeite an einem realistischen Konzept, das er demnächst mit Kollatzschs besprechen wolle. Das Ziel ist klar: Sowohl die Pension als auch die Gaststätte sollen wieder öffnen. Um das Marketing wieder in Gang zu bringen, habe er sich bereits Hilfe von Experten aus Dresden geholt. Natürlich müsse alles wirtschaftlich bleiben. Aber auch externe Mitarbeiter seien nicht ausgeschlossen, um die Gipfel-Wirtschaft in Schwung zu bringen. Er setzte dabei auf das große Potenzial der Dresdner als Ausflugsgäste, um die Ruhe und die Naturschönheiten im Keulenberggebiet zu genießen. Dass das touristische Interesse am Keulenberggebiet vorhanden ist, da sei sich auch Bibelgärtner Maik Förster am Fuß des Berges sicher und bietet die Zusammenarbeit an. Täglich schauten bei ihm Wanderer vorbei, die sich mit Keulenbergflyern eindeckten. Das Potenzial sieht auch Kollatzsch. Vielleicht müsste noch mal Geld in die Hand genommen werden, um das Angebot attraktiver zu machen. Größere Baupläne hat der Eigentümer derzeit nicht. Ein Bettenhaus war mal im Mehrzweckgebäude unter dem Funkturm angedacht. Das sei eher Zukunftsmusik. Am wichtigsten sei jetzt die Gaststätte mit Pension. Und die werde innen wie außen schön sein, wenn sie wieder öffne, verspricht Uwe Püschel. Ein Datum könne er noch nicht sagen. Spätestens im Sommer sollte es sein. Aber nicht auf Biegen und Brechen.

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